Dr. Martina Bengert, Iris Roebling-Grau

Santa Teresa

Critical Insights, Filiations, Responses
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Teresa von Ávila (1515-1582) wird nicht erst seit dem 2015 vielbeachteten Jubiläum als eine der wichtigsten Autorinnen der abendländischen Mystik wahrgenommen. Der Band versammelt erstmals Beiträge aus unterschiedlichsten Disziplinen zum Werk und zur Rezeption dieser spanischen Schriftstellerin und Heiligen. Dabei werden neue Traditionslinien für das Verständnis ihrer Schriften eröffnet, die hier insbesondere in ihrem Affizierungspotenzial für die Leserschaft untersucht werden. Teresa erscheint dabei nicht nur als versierte, sondern auch als äußerst belesene Rhetorin. Darüber hinaus wird ‚Santa Teresa‘ sowohl als Figur des kulturellen Gedächtnisses in unterschiedlichen Jahrhunderten vorgestellt als auch die Diffusion ihres Denkens bis in die Gegenwart hinein verfolgt, wobei ein rekurrierender Fokus auf dem Phänomen der Ekstase liegt. Teil der Wirkung dieses Werkes ist auch das ikonographische Bild der Autorin, dessen Entstehung hier erstmals als internationales Phänomen skizziert wird.
Heilige – Hysterikerin – Autorin: Teresa von Ávila (1515-1582) wird nicht erst seit dem 2015 vielbeachteten Jubiläum als eine der wichtigsten Autorinnen der abendländischen Mystik wahrgenommen. Der Band versammelt erstmals englische und deutsche Beiträge aus unterschiedlichsten Disziplinen zum Werk und zur Rezeption dieser spanischen Schriftstellerin.
Dabei werden viel diskutierte Fragen der Forschung neu in den Blick genommen, darunter das Verhältnis von Teresa und Luther, Teresas Bezug zur jüdischen Tradition und die Konturen ihrer Spiritualität. Außerdem werden die Rhetorik und die Gattung ihrer Autobiographie analysiert, um Gründe für die überaus erfolgreiche Ansprache der Leserschaft benennen zu können. Die anschließenden Beiträge veranschaulichen, wie vielfältig, kontrovers und Disziplinen übergreifend Teresas Schreiben bis ins 21. Jahrhundert hinein gewirkt hat. Teil dieser Wirkung ist auch das ikonographische Bild der Autorin, dessen Entstehung hier erstmals anhand einzelner Stationen skizziert wird. Eine Schlüsselfunktion nimmt dabei Gian Lorenzo Berninis berühmte Frontalskulptur „Die Verzückung der Heiligen Teresa von Ávila“ (1647-1652) ein, die Teresa als Ekstatikerin inszeniert. Aus verschiedenen Perspektiven verdeutlichen Beiträge des Bandes, wie einflussreich diese ebenso bekannte wie ambivalente Darstellung der mystischen Ekstasen Teresas für die Wahrnehmung der Karmelitin tatsächlich war. Ihr Bild wird dabei in der englischen, französischen und spanischen Literatur verfolgt, wobei Werke so unterschiedlicher Schriftsteller wie Madame Guyon und Roberto Bolaño in ihrem Bezug auf Teresa präsentiert, aber auch Julia Kristevas gewichtige Rezeption sowie Marina Abramovićs Homage in all ihrer Intensität nachgezeichnet werden. Nicht zuletzt betont der Band die Rezeptionsgeschichte Teresas in dieser Perspektive auch als Ausdruck der Säkularisierung.
Ein spanischer Essay der argentinischen Autorin Alicia Dujove Ortiz stellt abschließend eine aktuelle und persönliche Stellungnahme zu Teresa als schreibender Frau mit jüdischen Wurzeln im 16. Jahrhundert dar und öffnet auf diese Weise das Feld der wissenschaftlichen Lesarten Santa Teresas auf eine individuelle Begegnung mit ihren Texten und ihrer Person.


Autor:inneninformation:
Dr. Iris Roebling-Grau ist Privatdozentin an der FU Berlin für die Fächer Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Romanische Philologie.
Dr. Martina Bengert, Akademische Rätin a.Z., ist wissenschaftliche Assistentin am Institut für Romanische Philologie der LMU München. Sie unterrichtet französische und spanische Literaturwissenschaft.

Mehr Informationen
ISBN 978-3-8233-8246-1
EAN 9783823382461
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 360
Format gebunden
Ausgabename 18246
Auflagenname -11
Herausgeber:in Dr. Martina Bengert, Iris Roebling-Grau
Erscheinungsdatum 15.07.2019
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